Das Neugeborene ist erst wenige Tage alt. Und doch deutet jetzt schon vieles darauf hin, dass es in der Schule und bei der Berufswahl erhebliche Probleme haben wird. Denn die fremdsprachige Familie ist in der Gemeinde isoliert, die Verwandten leben tausende Kilometer entfernt, der Vater ist arbeitslos und die finanzielle Lage prekär. Aus Studien weiss man: Kinder aus solchen psychosozial belasteten Familien haben tiefere Bildungschancen. Um diese zu verbessern, braucht es eine Förderung von der Geburt an – so nimmt man an. Und genau hier setzt die Längsschnittstudie ZEPPELIN an. Sie untersucht, welche Auswirkungen eine Intervention mit dem Programm «PAT – Mit Eltern Lernen» hat. Zentraler Baustein sind Hausbesuche bei belasteten Familien mit Kleinkindern – jede zweite Woche, drei Jahre lang. In der Folge wurde periodisch untersucht, welche Langzeiteffekte diese Interventionen haben – auf die Eltern, auf deren Kinder sowie auf die Beziehung zwischen beiden. Als Kontrollgruppe dienen Kinder aus ähnlich belasteten Familien, die aber kein spezifisches Förderprogramm absolviert haben. Einer dieser Messzeitpunkte lag im Kindergarten. Dort zeigte sich: Die frühe Förderung wirkt. Doch was heisst das genau? Dies erörterten wir im Gespräch mit Alex Neuhauser, dem operativer Projektleiter von ZEPPELIN.