Für angehende Gebärdensprach-Dolmetscherinnen, welche ihr Studium an der HfH absolvieren, scheint aber trotzdem eine neue Ära des Lernens anzubrechen: Sie können in Zukunft vom Computer Zuhause Feedback erhalten und ihre Kompetenzen in Gebärdensprache selbständig verbessern. «Momentan ist das Gebärdensprachlernen sehr von einzelnen Lehrpersonen geprägt», erklärt Tobias Haug, Professor für Gebärdensprache an der HfH, «mit der neuen Technologie wird die Ausbildung in Zukunft personenunabhängiger.» Automatische Gebärdenspracherkennung kann auch Teil eines digitalen Dolmetsch-Systems sein, mit dem Hörende und Gehörlose miteinander kommunizieren können, ohne dass der Hörende der Gebärdensprache mächtig sein muss. «Ziel eines solchen Systems ist es nicht, menschliche Dolmetscher zu ersetzen, sondern dort, wo Dolmetscher nicht zur Verfügung stehen, zum Einsatz zu kommen», so Haug. Doch die Projektleiterin Sarah Ebling relativiert: «Bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Aber in der Technologie, die wir mitentwickelt haben, steckt enorm viel Potenzial.» Das hat auch der «British Council» erkannt und dem Projekt für seine Innovationskraft einen Preis verliehen.