HfH Kompakt

Wie Ressourcen optimal verteilt werden

Mit ihrer Professorenstelle will Monika Wicki die Steuerung heilpädagogischer Angebote optimieren.

Professorin für Special Needs Educational Governance – diese Bezeichnung klingt erstmal ein bisschen sperrig. Doch Monika Wicki kann schnell Klarheit schaffen. «Ich beschäftige mich damit, wie heilpädagogische Angebote am besten gesteuert werden», sagt die Forscherin, die zudem im Zürcher Kantonsrat politisiert. Wie also sollen diese Angebote in den Gemeinden am besten organisiert und finanziert werden? «Man muss grundsätzlich zwischen pauschalen Ressourcen und individuellen Zuteilungen unterscheiden», skizziert Wicki die Ausgangslage und ergänzt: «Beide Ansätze haben ihre Vor- und Nachteile.» Erhalte eine Gemeinde zum Beispiel Pauschalressourcen, sei sie autonomer und habe einen grösseren Gestaltungsraum. Gleichzeitig bestehe aber die Gefahr, dass ausgewählte Kinder mit besonderen Bedürfnissen durch die Maschen fallen, etwa jene mit stillen Behinderungen. Bei einer individuellen Zuteilung ist dieses Risiko kleiner – aber es droht das Etikett der Sonderschulkinder. Ein Dilemma, welches mit der Professorenstelle näher untersucht wird. «Das Ziel unserer Forschung ist es, die Grundlagen für die optimale Mischung zu finden», sagt Monika Wicki. Was das genau heisst, führt sie im folgenden Video-Interview aus.


Das ultimative Ziel dieser Forschung wäre also laut Monika Wicki ein Tool, das mit den Daten einer Gemeinde gefüttert wird und dann automatisch berechnet, wie die Ressourcen optimal eingesetzt werden. Bis es soweit ist, wird Monika Wicki ihre Erkenntnisse weiterhin direkt den heilpädagogischen Fachpersonen und Schulleitenden vermitteln, damit diese ihre Angebote selber so gut wie möglich steuern können. In den nächsten Jahren soll der Ansatz der Special Needs Educational Governance möglichst breit bekannt werden. Nicht nur hierzulande, sondern auch international – dies erklärt auch die englischsprachige Bezeichnung der Professorenstelle.
 
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